Das erste Ersatzorgan
Die künstliche Niere und die Ausweitung des medizinisch Möglichen im Schweizer Gesundheitswesen
Niklaus Ingold
In den 1960er-Jahren ersetzte zum ersten Mal eine Maschine die Funktion eines lebenswichtigen Körperorgans dauerhaft. Die künstliche Niere erhielt Menschen am Leben, welche die Medizin bis dahin nur beim Sterben hatte begleiten können. Diese Ausweitung des medizinisch Möglichen war jedoch kein einfacher Triumph über den Tod. Das erste Ersatzorgan brachte Probleme auf, die seither im Umgang mit Medizin wichtig geblieben sind.
Die wiederholte Anwendung der Organmaschine, die sogenannte Langzeitdialyse, war teurer als jede medizinische Behandlung zuvor. Auch in wohlhabenden Staaten wie der Schweiz begann ihre Eingliederung ins Gesundheitswesen mit strenger Selektion der Kranken. Um das Dialyseangebot auszubauen, rangen Spitäler, Krankenversicherer und Nierenkranke in wechselnden Allianzen um Einsparungen. Die Gewinnmargen von Medizinalfirmen und kommerziellen Dialyseanbietern gerieten in die Kritik. Ein Programm zur Selbstbehandlung zu Hause senkte Kosten, band aber Angehörige in hohem Masse ein. Betroffene setzten sich für eine Vergütung des privaten Aufwands ein – eine brisante Forderung im Zusammenhang mit ambulanter Medizin. Daneben machte die lebenserhaltende Technik den Tod zu einer bewussten Wahl. Selbstbestimmung am Lebensende wurde zum anspruchsvollen Ziel.
Am 17. Oktober 2024 stellt es der Autor in Bern vor.
Niklaus Ingold: Das erste Ersatzorgan. Die künstliche Niere und die Ausweitung des medizinisch Möglichen im Schweizer Gesundheitswesen, Zürich 2024.
Buchvernissage
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4 Kommentare
Rosmarie Lanz · 18. Juni 2024 um 11:11
Kein Kommentar
Redaktion · 19. Juni 2024 um 11:47
Guten Tag Frau Lanz
Wollten Sie das Buch bestellen, hat dabei etwas nicht funktioniert? Gerne erwarte ich Ihre Antwort, damit ich gegebenenfalls auf einen Fehler reagieren kann.
Besten Dank und freundliche Grüsse
Redaktion VNPS
Janina van Boeghem · 19. Juni 2024 um 12:07
Hallo, ich wollte das Buch bestellen, aber die Formular übertragung funktioniert nicht, es steht unten die Meldung: Google-reCAPTCHA-Prüfung gescheitert, bitte später erneut versuchen.
Freundliche Grüsse
Redaktion · 20. Juni 2024 um 12:55
Guten Tag Frau van Boeghem
Können Sie mir per Mail Ihre Angaben (info@nierenpatienten.ch) senden. Ich sezte Sie dann auf die Liste.
Besten Dank und freundliche Grüsse
Redaktion VNPS