Die Geschichte der Vereinigung der Nierenpatienten
Die Geschichte des VNPS begann am 08. Juni 1975 im Bahnhofbuffet Bern. Fritz Kropf aus Laupen konnte bei dieser Gründungsversammlung 141 Personen aus der ganzen Schweiz begrüssen und wurde zum ersten Präsidenten des Vereins der Nierenpatienten gewählt. Bereits an der Gründungsversammlung waren Hugo Schärer, Gerhard Suter und Dr. med. Simon Golder anwesend.
Fritz Kropf verstarb ein Jahr nach der Gründung des VNPS. Trotzdem hatte er in seiner einjährigen Karriere als Präsident bereits erreicht, dass Verhandlungen über eine Hilflosenentschädigung für Nierenpatienten mit dem Bundesamt für Sozialversicherungen stattfanden.
Als zweiter Präsident wurde Hugo Schärer aus Will gewählt. Der Verein Der Nierenpatienten wurde zum Verband der Nierenpatienten – die ersten Regio-Gruppen wurden gebildet. Der Beitritt bei der GELIKO und der SAEB sowie die Förderung der Zusammenarbeit mit dem SVK und der Gesellschaft der Nephrologen waren weitere Schritte, dem VNPS starke Partner stützend und schützend zur Seite zu stellen.
Bereits in den frühen achtziger Jahren setzte sich der VNPS für die Transplantation ein und machte die breite Oeffentlichkeit auf die Möglichkeit zur Organspende aufmerksam.
1982 erhielt der VNPS ein Legat, welches zur Eröffnung des Brandenberger-Hilfsfonds verwendet wurde. Dieser Fonds dient auch heute noch dazu, Nierenpatienten in einer finanziellen Notlage zu unterstützen. 1987 wurde Josef Sproll aus Zürich zum Präsidenten gewählt. Die erworbenen Kenntnisse aus den Anfangsjahren wurden gefestigt und die Aufgabenstellungen wurden immer anspruchsvoller.
Drei Jahre später – 1990 – war es an der ersten Frau, das VNPS-Boot zu steuern. Yvonne Guérini aus Commugny tat dies während 5 Jahren mit viel Geschick und grossem Verantwortungsbewusstsein. Während ihrer Amtszeit wurden neue Ligen, Verbände und Vereine gegründet, die mit dem VNPS Gemeinsamkeiten aufwiesen. Die Vernetzung des VNPS mit den anderen Transplantierten-Organisationen und mit Swisstransplant wurde aufgebaut und gepflegt. Unsere Anliegen wurden an Ausstellungen (EXPO-Handicap 1991), an Tagungen (Basler-Tagung, Tagung im Inselspital) und an nationalen- und europäischen Transplantationstagentagen nachhaltig vorgetragen.
1995 – am 20 Jubiläum des VNPS – übertrug Yvonne Guérini ihre Aufgaben an Andrea Schäfer aus Praz. Die Einarbeitung in die vielseitige Problematik des VNPS wurde der neuen Präsidentin durch das gut eingespielte Vorstandsteam erleichtert, was ausgesprochen wichtig war in dieser Zeit des Umbruchs. Das neue Krankenversicherungsgesetz und dessen Auslegungen brachte einige Unruhe in den Verband. Die Folgen der Kostenexplosion im Gesundheitswesen forderten unakzeptable Neuerungen im Dialysebereich, die bekämpft werden mussten.
Das Vernehmlassungsverfahren zum Transplantations-Verfassungsartikel und die darauffolgende Vernehmlassung zum eigentlichen Transplantationsgesetz sind die Aufgaben, die den VNPS über die Jahrtausendwende begleiten haben und die Kraft und das Wissen aller Regio-Präsidenten und Vorstandsmitglieder in Anspruch nahmen. Ein weiterer Schritt in unserer Verbandsgeschichte ist die Mitarbeit in verschiedenen Gremien der Nephrologischen Gesellschaft. Wir sind beispielsweise in der Quality-Group der Nephrologen, arbeiten im Verein Swiss Kidney Biopsy Registers mit und haben einen Sitz im Stiftungsrat der Schweizerischen Nierenstiftung.
Die Erstellung einer eigenen Internet-Homepage soll dem VNPS den Einstieg ins 21 Jahrhundert erleichtern und die oftmals schwierigen Bedingungen bei der Kommunikation und Information in drei Landessprachen mit Regio-Gruppen, Aerzten, Pflegepersonal, Koordiantiosnstellen, Sozialdiensten, in- und ausländischen Patienten und den jetzt 1302 VNPS-Mitglieder verbessern.
„Wir wissen, dass die Idee gut war,“ schrieb Hugo Schärer in seinem Jahresbericht von 1978, „die Idee, das Schicksal der chronisch Nierenkranken etwas zu lindern – zu verbessern. Wir wollten uns gegenseitig helfen mit Beratung und Information zur Verbesserung unserer sozialen Situation! Wir wollten uns bei den Behörden, bei den Gesetzgebern besseres Gehör verschaffen. In unserem Konzept stand auch die Anbahnung guter Kontakte mit den Aerzten, den Schwestern und mit den Dialysezentren auf dem Programm! Wir hatten auch frühzeitig erkannt, dass das Ferienproblem der Dialysepatienten besser gelöst und gefördert werden musste.
Wir wussten damals, dass wir noch keine Erfahrungen hatten, dass die ganze Organisation in allen Details mit viel Kleinstarbeit langsam aufgebaut werden musste – wir mussten das Wissen zuerst erlernen.“